Zwei Frauen sitzend lächelnd am Tisch.
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Die Weihnachtsfrau

Unsere degewo-Quartiersmanagerin für Marienfelde traf vor Weihnachten Wibke Kühn. stadtleben stellte sie unseren Leserinnen und Lesern bereits in der Dezemberausgabe als Weihnachtsfrau vor. Ihre Mission: Ein „Weihnachtsfest für und mit Alleinstehenden“ im Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum Marienfelde Süd e.V.. Ein Engagement, über das wir auch im Januar gerne berichten.

Tanja Boettcher ist als Quartiersmanagerin immer gerne am Ort des Geschehens. Heute in Marienfelde, dem Kiez mit einer besonders engagierten Nachbarschaft. Einer der letzten Besuche des vergangenen Jahres galt Wibke Kühn, der Nachbarschaftskoordinatorin der SOPHIA Berlin GmbH. Vielen wurde sie durch ihre Weihnachtsfeier für Alleinstehende bekannt. Im Gespräch erinnert sie sich: „Ich weiß ja selbst, wie es ist, Weihnachten alleine zu feiern. Richtig einsam fühlt man sich, noch viel einsamer als sonst. Deshalb mochte ich Weihnachten früher, als ich alleinstehend war, gar nicht besonders.“

Weihnachten gemeinsam verbringen – so muss es doch sein!

- Wibke Kühn

Mittlerweile hat Wibke Kühn zwei große Kinder, einen Partner und weiß um ihr Privileg, Weihnachten mit den Liebsten verbringen zu können. Denn in ihrer Arbeit im Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum Marienfelde-Süd stellt sie fast täglich fest, dass viele, vor allem ältere Menschen, niemanden mehr haben. Vor zwei Jahren hatte sie deshalb die Idee, ihr Familienfest im Nachbarschaftstreffpunkt „Altes Waschhaus“ zu feiern – und dazu Alleinstehende aus ihrer Nachbarschaft einzuladen.

Als Berliner könnte man meinen, das gibt es doch schon. Hat doch die Hauptstadt auch zum Weihnachtsfest einiges zu bieten. Beispielsweise organisiert die Kälte-Nothilfe Berlin das größte offene Weihnachtsfest für Obdachlose und Menschen, die den Heiligabend nicht alleine verbringen möchten. Und die Christophorus-Kirche in Berlin-Friedrichshagen lädt zu einer Christvesper mit musikalischem Krippenspiel und anschließendem Weihnachtsessen. Wir wissen aber auch, dass Wege in Berlin sehr weit sein können. Umso mehr wirkte Wibke Kühns Einladung für viele Bewohner des Kiezes wie ein Segen. Auch das Weihnachtsfest 2019 sollte wieder bewusst im kleinen Rahmen stattfinden und vor allem kostenlos sein. Als Zeichen der zusätzlichen Unterstützung übergab degewo-Quartiersmanagerin Tanja Boettcher dekorative, weihnachtliche Kerzengläser als Gastgeschenke.

Gemeinsam statt einsam: Heiligabend 2019 im Alten Waschhaus
Bereits zu Beginn des neuen Jahres meldete sich Wibke Kühne und berichtete begeistert von ihrem zweiten Weihnachtsfest im Nachbarschaftstreff: „Insgesamt waren wir 30 Personen – zwei Gäste kamen sogar aus Lichterfelde und Köpenick. Alle fanden Platz an unserer geschmückten Festtafel. Es gab zuerst Kaffee und viele Leckereien von Bäcker Lehmann. Er spendete freundlicherweise auch in diesem Jahr wieder drei große Bäckerkisten voll mit Stollen, Lebkuchen und Gebäck. Zum Abendessen gab es Würstchen mit verschiedenen Salaten. Es war eine wirklich tolle, familiäre Atmosphäre. Mein Sohn und eine Seniorin trugen Gedichte vor. Gemeinsam sangen wir die bekanntesten Weihnachtslieder. Alle waren wir dankbar für diesen gelungenen und besinnlichen Abend.“

degewo-Quartiersmanagement: Unterstützung des Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum Marienfelde Süd e.V.

Bereits seit 1994 gibt es das „Alte Waschhaus“ von degewo. Von Selbsthilfegruppen und engagierten Menschen des Kiezes ins Leben gerufen, laden heute ein schönes Café, zwei große Gruppenräume und ein großer Veranstaltungssaal zu den unterschiedlichsten Veranstaltungen ein.