Zu einem angenehmen Wohnklima gehört nicht nur eine passende Temperatur. Auch die Frischluftzufuhr muss stimmen, damit Sie sich wohlfühlen und Schimmel keine Chance hat. Mit unseren praktischen Tipps und Antworten sorgen Sie zu Hause für angenehmes Klima – und können auch in Sachen Energieverbrauch etwas bewegen.
Fünf Tipps fürs Wohnfühlklima
1. Stoßlüften ist effektiver als dauerhafte Fenster auf Kipp
In allen Räumen, besonders in Schlafräumen, entsteht bei geschlossenen Fenstern eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, die nur durch intensives Lüften und (an kalten Tagen) anschließendes Beheizen beseitigt werden kann. Wer zu Hause ist, sollte mehrmals am Tag Stoßlüften, unmittelbar nach dem Aufstehen versteht sich von selbst.
2. In Räumen ohne Fenster die installierte Bedarfslüftung einschalten.
Auch die Lüftung durch ein angrenzendes Zimmer ist möglich; alle anderen Zimmertüren bleiben dabei geschlossen. Nach dem Baden oder Duschen Wasser mit einem Abzieher von Wänden und Fliesen entfernen. Auch das hilft gegen Feuchte im Raum.
3. Ungenutzte oder unbeheizte Räume in der Heizperiode nicht dauerlüften.
Diese Räume kühlen sonst vollständig aus und entziehen den Wänden beheizter Nachbarräume die Wärme. Grundsätzlich sollte in der kalten Jahreszeit nicht den ganzen Tag das Fenster offen stehen, auch nicht auf Kipp im Bad. Lieber mehrfach, kurz richtig lüften.
4. In der Küche beim Kochen oder Waschen die Türen geschlossen halten.
Und die entstehende feuchte Luft möglichst mittels Durchzug nach draußen ableiten.
5. Möbel nicht zu dicht an Außenwände des Zimmers stellen.
Es besteht die Gefahr der Schimmelbildung, da die Luft nicht richtig zirkulieren kann.
Die häufigsten Fragen zum richtigen Lüften - und unsere Antworten
Wieso muss ich lüften?
Im Laufe des Tages nimmt die Luft in Ihrer Wohnung Feuchtigkeit auf: Beim Pflanzengießen, Kochen, Duschen, Baden, Wäschewaschen, ja selbst beim Wäschetrocknen steigt die Luftfeuchtigkeit. Liegt sie über 60 Prozent, begünstigt das die Bildung von Schimmel und der schädigt nicht nur die Bausubstanz, sondern auch Ihre Gesundheit. Die optimale Feuchtigkeit in Wohnräumen sollte zwischen 40 bis 60 Prozent liegen.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Lüften?
Die günstigste Zeit für gründliches Lüften ist morgens und abends. Dann ist es draußen kälter als in der Wohnung – die optimale Voraussetzung für einen schnellen Luftaustausch.
Wird im Winter anders gelüftet als im Sommer?
Ja! Im Winter ist die Luft eher kühl und trocken – im Sommer eher warm und feucht. Daher empfiehlt es sich, im Sommer nur morgens und abends zu lüften, so bleibt Ihre Wohnung meist auch länger kühl.
Wie oft sollte ich lüften?
Idealerweise lüften Sie zwei- bis dreimal täglich jeweils für 5-15 Minuten – als sogenannte Quer- oder Stoßlüftung.
Wie funktioniert das Stoß- oder Querlüften?
Querlüften ist wesentlich effektiver als Stoßlüften, dabei haben Sie zwei Möglichkeiten:
Querlüften (1) mit weit offenem Fenster: Die Luft zirkuliert durch mehrere Räume, Heizung ausstellen, Fenster weit öffnen, Zimmertür öffnen, in einem weiteren Zimmer ebenfalls das Fenster öffnen. Der Luftaustausch dauert im Winter: 2-4 Minuten, im Frühjahr/Herbst: 4-10 Minuten und im Sommer: 12-20 Minuten.
Querlüften (2) mit Fenster auf Kipp: Die Luft zirkuliert durch mehrere Räume, Heizung ausstellen, Fenster auf Kipp stellen, Zimmertür öffnen, in einem weiteren Zimmer ebenfalls das Fenster öffnen. Der Luftaustausch dauert im Winter: 4-6 Minuten, im Frühjahr/Herbst: 8-15 Minuten und im Sommer: 25-30 Minuten.
Stoßlüften: Die Luft zirkuliert in einem Raum, Heizung ausstellen, Fenster weit öffnen, Zimmertür ist geschlossen. Der Luftaustausch dauert im Winter: 4-6 Minuten, im Frühjahr/Herbst: 8-15 Minuten und im Sommer: 25-30 Minuten
Vorteil bei Quer- oder Stoßlüftung: Mit der verbrauchten Luft entweicht nur die darin enthaltene Wärme. Die in den Wänden gespeicherten Wärmemengen bleiben im Raum und helfen nach dem Schließen der Fenster mit, die Frischluft wieder auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Fenster längere Zeit gekippt zu halten führt dazu, dass die Wohnung auskühlt.
Jetzt bitte das Fenster kippen
Grundsätzlich lässt es sich wesentlich effektiver lüften, wenn die Fenster vollständig geöffnet sind. Vorallem nach sogenannten Feuchtigkeitsspitzen, etwa nach dem Duschen oder Kochen, sollten Sie einmal durchlüften. Doch auch Ihre Kippfenster dürfen zum Einsatz kommen: Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn es mit weit geöffnetem Fenster viel zu kalt wäre, kann im Schlafzimmer die feuchte Luft so direkt entweichen. Wichtig dabei ist nur, dass die Heizung nicht parallel aufgedreht ist. Ebenso angenehm kann es an trockenen und sommerlichen Tagen sein, wenn sie auf mehreren Seiten der Wohnung die Fenster auf Kipp stellen. So nutzen Sie den Luftzug vom einen zum anderen Fenster, ganz ohne Ventilator und völlig kostenlos.