Blumen und Pflanzen auf einem Balkon © Adobe Stock / annanahabed
Wohntipps | Grüner Daumen

Natur pur: Die richtigen Pflanzen für jeden Balkon

Mitte Mai – wenn die Eisheiligen vorüber sind – geht es endlich los: Die Balkone werden wieder bunt, die Pflanzensaison hat begonnen. Begrünte Balkone sind nicht nur eine Augenweide, sondern sind auch gut für das Klima und die Artenvielfalt. Doch welche Pflanzen passen zu welchem Balkon? Hier gibt es einige Dinge zu beachten – degewo zeigt Ihnen, welche.

Jeder Balkon hat ein eigenes Mikroklima. Das bedeutet, es hängt vor allem von den Lichtverhältnissen, der baulichen Beschaffenheit des Balkons und vom Platz ab, welche Pflanzen zu welchem Balkon passen. Mit diesen einfachen Tipps gelingt die Bepflanzung für jeden Balkon.

Mikroklima auf Balkonen

Generell gilt: Je „zugebauter“ ein Balkon ist, desto wärmer wird es auf ihm. Hängt er frei am Haus, wird es kühler für die Pflanzen. Ist zudem eine von drei Balkonseiten offen zur Wetterseite, sodass Regen und Wind auf ihn einpeitschen, müssen Sie auch das beachten.

1. Sonniger Balkon oder Südbalkon

Pralle Sonne ist nicht immer von Vorteil. Viele Pflanzen „verbrennen“ in der sengenden Mittagssonne. Die Lösung für dieses Problem: Halten Sie sich an mediterrane Pflanzen, die solche Umstände gewohnt sind. Wenn Sie dann noch ein paar Praxistipps befolgen, kann kaum noch etwas schiefgehen.

Für sonnige Balkone eignen sich besonders: Geranien, Petunien, Portulakröschen, Kapkörbchen, Zauberglöckchen, Husarenknopf, Elfensporn, Verbenen.
Auch Rosmarin und Lavendel lieben die Sonne. Als Kübelpflanzen eignen sich außerdem: Oleander, Strauchmargeriten, Wandelröschen, Olivenbaum, Brasilianische Guave, Hammerstrauch, Zitruspflanzen.

2. Halbschattiger Balkon oder Ost-/Westbalkon

Im Halbschatten bekommen Pflanzen drei bis vier Stunden Sonne pro Tag – ausreichend für die „typischen Balkonpflanzen“. Viele Pflanzen, die auf schattigen Balkonen gut gedeihen, vertragen auch Halbschatten. Dazu gehören: Männertreu, Hortensien, Pfennigkraut, Petunien, Zauberglöckchen, Schneeflockenblume, Vanilleblume, Clematis, Dahlien, Nachtkerze, Gauklerblume, Chrysanthemen, Kapuzinerkresse, Fächerblume.

3. Schattiger Balkon oder Nordbalkon

Wenig Licht und viel Schatten stellen Balkongärtner vor einige Herausforderungen. Doch ist Schatten nicht gleich Schatten: Von Vollschatten spricht man, wenn kein direktes Sonnenlicht durchdringt und wenig Tageslicht vorhanden ist; das ist beim klassischen Nordbalkon der Fall. Heller Schatten ist zwar gut belichtet, bekommt aber keine direkte Sonne ab. In lichtem Schatten wechseln Sonne und Schatten oft, etwa durch vorgelagerte Bäume. Von Halbschatten spricht man, wenn drei bis vier Stunden Sonne einstrahlt. Nicht nur Nordbalkone sind sehr schattig, auch Südbalkone können durch umgebende Bebauung wenig Sonnenschein abbekommen.

Diese Pflanzen eignen sich für komplett schattige Balkone: Buchsbaum, Chrysanthemen, Glockenblume, Fuchsien, Hortensien, Hosta, Fleißiges Lieschen, Begonien, Duftveilchen, Kapuzinerkresse, Kugelprimel, Tränendes Herz, Vergissmeinnicht.
Als Kübelpflanzen eignen sich Sternjasmin, Engelstrompete oder die Orangenblume. Auch Kräuter wie Brunnenkresse, Bärlauch, Minze, Schnittlauch oder Waldmeister gedeihen im Schatten.

Balkonpflanzen richtig einpflanzen

Mit diesen Tipps gelingt der Umzug vom Pflanzenmarkt auf den Balkon:

  • Geduld: Pflanzen Sie kälteempfindliche Pflanzen erst nach den Eisheiligen, also ab 15. Mai.
  • Reinigung: Bereits gebrauchte Pflanzenkästen, -kübel und -töpfe gut säubern, damit keine Keime die neuen Pflanzen kaputtmachen. Bei der Gelegenheit sollten Sie auch nachschauen, ob die Abflusslöcher offen sind. Eine Drainageschicht aus Blähton sorgt für besseres Abfließen von Gießwasser.
  • Erde: Verwenden Sie hochwertige Pflanzenerde. Idealerweise torffreie Erde, denn die ist gut für die Umwelt. Je günstiger das Angebot, umso mehr Schwarztorf ist enthalten.
  • Umtopfen: Pflanzen Sie die Balkonpflanzen nie im mitgelieferten Topf ein. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung fürs richtige Umtopfen finden Sie zum Beispiel hier. Beim Umtopfen sollten Sie auch beachten, die Pflanzen nicht zu nah zueinander einzusetzen. Als Faustregel gilt: kleine Pflanze mit einer Handbreit Abstand pflanzen, größere bis zu zwei Handbreit entfernt.
  • Eingewöhnung: Wie der Mensch muss sich die Pflanze nach dem Umzug erst eingewöhnen. Stellen Sie die Balkonpflanzen also für die ersten paar Tage an windgeschützte Orte, an denen keine pralle Sonne scheint.
Eine Frau pflanzt eine Pflanze in einen Topf. © credits: Adobe Stock / Santypan

Einfache Pflegetipps für Balkonpflanzen

Anders als Gartenpflanzen brauchen Balkonpflanzen etwas mehr Aufmerksamkeit. Zur Pflege von Balkonpflanzen sollten Sie folgendes beachten:

  • Gießen: Die Pflanzen morgens oder abends wässern, nicht in der Mittagshitze, hier wirkt das Wasser wie ein Brennglas. An sehr heißen Tagen durchaus auch morgens und abends gießen. Nutzen Sie kein kaltes Wasser direkt aus der Leitung; besser lauwarmes, abgestandenes Wasser.
  • Düngen: Gerade torffreie Pflanzenerde braucht Düngung. Oft ist sie bereits vorgedüngt, dann hält der Dünger bis in den Frühsommer. Danach geben Sie einmal in der Woche Flüssigdünger beim Gießen dazu.

Übrigens: Es müssen nicht immer Zierpflanzen sein! Versuchen Sie es doch auch mal mit Gemüseanbau. Viele Sorten gedeihen hervorragend im Kübel oder Kasten.