© Irina Stobbe
Engagement

Hoch hinaus mit Irina Stobbe auf dem degewo-Skywalk

Marzahn von oben: degewo-Mieterin Dr. Irina Stobbe führt Menschen über die Dächer der Stadt – mit unverwechselbarem Weitblick. Im Interview mit dem degewo-Blog erzählt sie, was ihren Kiez so besonders macht.

Vergessen Sie Fernsehturm oder Teufelsberg, einen der schönsten Ausblicke über die Dächer Berlins gibt’s auf dem degewo-Skywalk in Marzahn. Dort leitet Irina Stobbe an zwei Samstagen im Monat Führungen für Besucherinnen und Besucher und zeigt ihren Kiez von einer ganz neuen Seite.

Über den Dächern Berlins: degewo-Skywalk

21 Stockwerke sind es bis ganz nach oben zum degewo-Skywalk in der Raoul-Wallenberg-Straße und jede Stufe ist es wert. Wer es weniger sportlich mag, nutzt einfach den Aufzug vor Ort. Die Aussichtsplattform in 70 Metern Höhe bietet einen atemberaubenden Ausblick über Berlin und Umgebung. Wer jetzt denkt, für so eine Aussicht muss man bestimmt ordentlich was zahlen, der irrt: Die Führungen sind kostenlos. Spenden der Besucherinnen und Besucher kommen sozialen Projekten im Bezirk zugute. Einfach per Mail oder telefonisch anmelden und los geht’s.

Ein Panorama-Foto von einem Ausblick auf Berlin. Zu sehen sind Hochhäuser vom Helene-Weigel-Platz, das Dorf Alt-Marzahn, Mehrfamilienhäuser, Bäume und Fabrikschornsteine. © Dr. Irina Stobbe
Die Aussicht aus Irina Stobbes Wohnung im 15. Stock kann sich sehen lassen.

Eine Aussicht, die überzeugt – schon seit über 40 Jahren

Das Wohnhaus von degewo an der Marzahner Promenade beherbergt aber nicht nur den degewo-Skywalk, es ist auch das Zuhause von Irina Stobbe. Die 69-jährige promovierte Mathematikerin und heutige IT-Trainerin wohnt mit ihrem Mann seit über 40 Jahren dort, und das nicht ohne Grund: „Wir haben uns damals wegen der Aussicht für diese Wohnung entschieden, obwohl sie keinen Balkon hat“, erinnert sie sich schmunzelnd.

Liebesbekundung an den Kiez

Inzwischen sind alle drei Kinder aus dem Haus, doch ans Umziehen denkt Frau Stobbe nicht. Die gebürtige Berlinerin liebt ihren Kiez von ganzem Herzen: „Es gibt unheimlich viel Grün hier, Straßenbäume, Parks, kleine Grünflächen, manche Bäume hier haben wir hier selbst gepflanzt. Die Gärten der Welt, die sind mein Lieblingsort in Marzahn. Und die Verkehrsanbindung ist super: Egal wer streikt, einer fährt immer!“, erzählt sie und lacht.

Marzahn: Ein echter Hingucker?

Irina Stobbe findet es schade, dass ihr Stadtbezirk nicht den besten Ruf genießt und vielen Menschen zu weit draußen liegt. Deshalb meldet sie sich sofort, als sie hört, dass degewo ehrenamtliche Guides für den neugebauten Skywalk sucht. „Ich fand es super, dass sich hier im Kiez etwas bewegt. Durch den Skywalk kommen mehr Besucherinnen und Besucher nach Marzahn, und auch für die hier Wohnenden ist der Ausblick immer ein Highlight. Mit den Führungen kann ich ihnen zeigen, dass es hier nicht nur langweilige Plattenbauten gibt und so vielleicht dazu beitragen, dass sich das Image des Bezirks verbessert. Dass die Spenden von den Führungen an einen guten Zweck gehen, finde ich richtig, denn schließlich wurden hier zu Hälfte öffentliche Mittel verbaut“, erzählt sie.

Das erwartet Gäste auf einer Führung mit Frau Stobbe

So führt Irina Stobbe seit der Eröffnung des degewo-Skywalks im Jahr 2015 Interessierte in luftige Höhe. An den Führungstagen trifft sie die Besucherinnen und Besucher im Eingangsbereich des Hauses, in dem sich die Hochhausgalerie befindet. Nach der schriftlichen Anmeldung und einer kurzen Begrüßung wählt Frau Stobbe aus Versicherungsgründen eine Vertreterin oder einen Vertreter. Sie oder er würde einspringen und die Gruppe wieder nach unten führen, falls Frau Stobbe einmal mit einem anderen Gast durch den Notausgang nach unten muss.

Einmal ganz nach oben, bitte!

Anschließend geht es mit dem Fahrstuhl bis ganz nach oben. 30 Sekunden braucht dieser bis in die 21. Etage. Wem es eine Etage höher noch nicht schwindelig geworden ist, den führt Frau Stobbe über die Außentreppe, hinaus auf die Aussichtsplattform. „Wer den Kick braucht, stellt sich auf den Ausguck und sieht hinunter. Zu den Führungszeiten wird auch der Bereich unten vor dem Haus gesperrt, falls mal etwas herunterfällt, oder jemand auf die Idee kommt, herunterzuspucken“, witzelt sie. Auf der 30 Quadratmeter großen Plattform hat man einen Rundumblick über Berlin. Dort zeigt Frau Stobbe den Gästen dann die wichtigsten Landmarken und erzählt etwas über die Stadt, bevor es wieder nach unten geht.

Eine Vertretung für alle Fälle

Eine Geschichte von ihren Führungen ist Frau Stobbe besonders in Erinnerung geblieben: „Einmal habe ich zu Beginn der Führung einen Vertreter gewählt, dem dann oben selbst schlecht geworden ist. So musste ich meine Vertretung leider vorzeitig verabschieden. Der Herr ist dann mit seiner Partnerin vorsichtig die Treppe wieder heruntergelaufen“, erinnert sie sich und lacht. „Den Notausgang musste ich aber noch nie benutzen“, fügt sie beruhigend hinzu.

Ein Ehrenamt für Ihren Kiez

Für Irina Stobbe stand schon lange fest, dass sie sich auch noch im Rentenalter ehrenamtlich engagieren möchte, am liebsten für ihren Bezirk. „Ich freue mich immer besonders, wenn Leute erstaunt feststellen, dass Marzahn so grün und sauber ist“, erzählt sie. Auch der Austausch mit den Gästen bereitet ihr große Freude. „Manchmal kommen Weithergereiste und staunen über das so andere Berlin, manchmal kommen Marzahnerinnen und Marzahner zu den Führungen, die mit einer ganzen Gruppe Geburtstag feiern und eigene Geschichten erzählen. Das sind immer die lustigsten Veranstaltungen.“ Deshalb wünscht sich Frau Stobbe wieder mehr Besucherinnen und Besucher. „Ob Geburtstag, Verein, Freundeskreis oder eine etwas andere Stadtführung – der degewo-Skywalk ist immer ein Erlebnis“, lädt sie ein.