Person bei der Arbei in der Küche. Sie hält eine Pfanne in der Hand aus der Flammen aufsteigen. © Alex Sobotta
Nachbarschaft

In diesem Berliner Restaurant gibt es thailändische und italienische Küche

Gianni Pisani betreibt mit seiner Frau das Restaurant mix.it in Berlin-Charlottenburg. Das Erfolgsgeheimnis von mix.it? Frische thailändische Zutaten vermischt mit italienischer Leichtigkeit und deutscher Genauigkeit.

Mitten in Berlin Charlottenburg, unweit des Richard-Wagner-Platzes liegt das Restaurant “miX.it Italian Thai Food”. Wie der Name bereits erahnen lässt, können Gäste hier wahlweise italienische oder thailändische Spezialitäten bestellen. Besitzer Gianni Pisani erklärt im Interview, wie die Idee zum Restaurant entstanden ist, erzählt aus seinem Alltag als Gastronom und klärt darüber auf, warum Rotwein so gut zu thailändischen Gerichten passt.

degewo: Wie ist die Idee entstanden, in Ihrem Restaurant thailändische und italienische Küche zu kombinieren?

Gianni Pisani: Die Idee kam von meiner Frau. Wir haben uns sehr jung kennen gelernt, sie war 14 und ich 16. Meine Eltern hatten hier in Berlin ein italienisches Restaurant, in dem wir beide immer wieder ausgeholfen und später auch mal das Restaurant geführt haben, wenn meine Eltern verreist waren. Das war meistens im Sommer, da hatte meine Frau zum ersten Mal die Idee, an warmen Tagen neben der eher schweren italienischen Kost auch leichtere thailändische Gerichte anzubieten. Gerade mittags, wenn die meisten Leute lieber etwas Leichteres essen, dachte sie, dass asiatische Gerichte gut passen würden.

Bei Restaurants, die verschiedene Küchen gleichzeitig anbieten, sind viele skeptisch, was die Qualität der Speisen angeht. Wie fanden Sie die Idee?

Genau, so ging es mir und dem Rest unserer Familien am Anfang auch. Die einzigen, die nicht skeptisch waren, waren meine Frau und mein Schwiegervater. Ich habe dann gesagt, wenn wir einen Laden in guter Lage finden, probieren wir das Konzept aus. Meine Frau hat dann eher zum Spaß immer wieder nach Räumen gesucht und schließlich eine leerstehende Bäckerei in Alt-Lietzow gefunden, die degewo gehört. Wir haben uns mit unserer Geschäftsidee beworben, wurden aber abgelehnt. Ein paar Monate später meldete sich der Vermieter wieder und fragte, ob wir noch Interesse hätten: Denn der neue Mieter, dem der Laden eigentlich zugesprochen worden war, war kurz zuvor bei einer Reise nach Brasilien erschossen worden. Das klingt natürlich tragisch, aber wir haben es als Zeichen gewertet, dass dieses Restaurant uns wirklich will. Beim zweiten Anlauf hat es dann geklappt und wir haben die Räume bekommen.

Ein Mann mit Bart blickt in die Kamera, er hat die Arme verschränkt. Im Hintergrund ist eine Lampe an der Decke zu erkennen. © Alex Sobotta
Gianni Pisani, Inhaber des Restaurants mix.it Italian Thai Food

Wie können wir uns den Alltag im Restaurant vorstellen?

Generell ist es so, dass meine Frau für die Küche verantwortlich ist und ich für die Organisation und unsere Gäste zuständig bin. Wir haben von Montag bis Samstag von 12 bis 15 Uhr und dann nochmal von 18 bis 23 Uhr geöffnet – meistens gehen wir aber erst gegen zwei Uhr nach Hause. Am Sonntag ist das Restaurant geschlossen, der Tag gehört unserer Tochter.

Welche Tipps haben Sie für Menschen, die ein ähnliches kulinarisches Projekt planen und in einem Restaurant verschiedene Küchen mischen möchten?

Ich glaube das Wichtigste ist, dass man genug Leidenschaft mitbringt. Außerdem muss man einen Weg finden, um mit den kulturellen Unterschieden gut umzugehen. Ein Beispiel: In Italien ist es üblich, dass die Gerichte alle zur gleichen Zeit kommen. In Thailand ist es eher so, dass die Speisen nach und nach gebracht und in die Mitte des Tisches gestellt werden, so dass sich alle bedienen können. Wir haben uns entschieden, dass es uns wichtig ist, dass alle Gäste gemeinsam an einem Tisch essen können und alles gleichzeitig gebracht wird. Das zeitlich zu schaffen, ist eine echte Herausforderungaußerdem braucht man die richtigen Leute, damit das funktioniert – wir sind ein tolles Team. Meine Frau, die ganz klar das Herz des Restaurants ist, kommt ursprünglich aus Thailand, ist aber in Deutschland aufgewachsen und hat viel von der italienischen Mentalität meiner Familie mitbekommen. Ich denke, das ist eine sehr gute Mischung: die italienische Leichtigkeit und die deutsche Genauigkeit.

Wie wichtig ist es für Sie, lokale Produkte und Zutaten in Ihrem Restaurant zu verwenden? Wie versuchen Sie, die Vielfalt und Authentizität der Küche zu erhalten? 

Wir kaufen unsere Produkte täglich ein und verwenden nur frische Zutaten. Gerade für die thailändischen Gerichte auf unserer Speisekarte ist das sehr wichtig: Thaibasilikum kann man beispielsweise nur verwenden, wenn es ganz frisch ist, ansonsten verliert es den Geschmack. Unseren Gästen sage ich immer wieder: Bei uns gibt es kein Fast Food, wir kochen jeden Tag frisch, dementsprechend kann es manchmal auch etwas dauern, bis die Gerichte fertig sind. Dafür schmeckt es dann aber umso besser.

Gibt es sonst noch Besonderheiten, die man vielleicht nur in Ihrem Restaurant findet?

Eine Sache, die man sonst nicht so häufig findet, ist unsere ausgewählte Weinkarte, die auch sehr gut auf die thailändischen Gerichte abgestimmt ist. Gerade im Bezug auf Rotwein denken viele, dass das nicht zur asiatischen Küche passt. Dabei machen sich gerade Rotweine mit einem sehr hohen Tanningehalt ausgezeichnet zu thailändischem Essen.

Was ist Ihr Lieblingsgericht auf der Speisekarte? 

Meine beiden Lieblingsgerichte sind die Kalbsrippchen in grünem Thai Curry mit Kokosmilch und die Ente in Tamarindensoße. Da bekomme ich beim Essen Gänsehaut, weil es so gut schmeckt.

Vielen Dank für das interessante Gespräch!