Glasfaserverteilerschrank mit Zuleitungs- und Verteilerkabeln © Cathrin Bach
Stadtentwicklung

Highspeed-Internet: Was Sie über Glasfaser wissen müssen

Ob Streaming, Download oder Videochat: Schnelles Internet ist wichtiger denn je. Das Homeoffice ist inzwischen fest im Arbeitsalltag von hunderttausenden Berlinerinnen und Berlinern verankert und das Leben wird immer digitaler. Deswegen treiben wir den Glasfaserausbau bei degewo voran.

Kennen Sie diese Lampen, die aussehen wie dünne leuchtende Strohhalme? Dann haben Sie schon einmal einen Lichtwellenleiter in Aktion erlebt. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert die Datenübertragung mit Glasfaser, die uns schnelles Internet beschert – mit unserer Glasfaser-Offensive gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Vodafone sogar direkt in Ihre Wohnung!

Bild zeigt Lichtfächer. © Credits: Adobe Stock / xiaoliangge
Anders als bei dieser Glasfaserlampe wird zur Datenübertragung in Glasfaserkabeln kein sichtbares Licht verwendet.

Glasfaser: Datenübertragung mit nahezu Lichtgeschwindigkeit 

Glasfaserkabel übertragen Daten als Lichtsignale. Das Kabel besteht im Kern aus zahlreichen haarfeinen Fasern aus hochreinem Quarzglas, die jeweils von einem Mantel – dem sogenannten Cladding – umgeben sind. Da dieser Mantel das Licht nicht so gut bricht wie der Kern, bewegt sich das Licht wie im Zickzack durch den Kern fort. Diese zerbrechliche Konstruktion ist mehrmals mit Kunststoff ummantelt, sodass sie robust und biegsam ist.  

Darin werden unsere Daten über weite Strecken in nahezu Lichtgeschwindigkeit übertragen. Das dafür verwendete Licht ist aber nicht wie das der Sonne oder einer Glühlampe, sondern für unser Auge unsichtbar. In Glas bewegt es sich mit unvorstellbar schnellen 200.000 Kilometer pro Sekunde fort. Zum Vergleich: Ein Flugzeug ist ca. 0,08 Kilometer pro Sekunde schnell. Diese Geschwindigkeit ermöglicht es, große Datenmengen gleichzeitig und ohne Verzögerung zu übertragen. So werden Streaming, Videokonferenzen oder Downloads enorm verbessert. Im Vergleich dazu sind herkömmliche Kupferkabel deutlich langsamer und weniger zukunftsfähig. 

Kupfer adé: Warum „die letzte Meile“ irgendwann Geschichte ist 

Während viele Haushalte noch über Kupferkabel ans Netz angebunden sind, fällt diese „letzte Meile“ beim Anschluss ans Glasfasernetz weg. Man spricht von „Fiber to the building“ (FTTB), also Glasfaser bis ins Gebäude, und von „Fiber to the Home“ (FTTH), bei dem die Leitung direkt in jede einzelne Wohnung reicht. Fachleute sehen darin die Technologie der Zukunft. Deutschlandweit verfügten 2024 rund 36 Prozent der Haushalte über einen solchen Glasfaserzugang.  

Glasfaserausbau von degewo und Vodafone 

Damit unsere Mieterinnen und Mieter mit Gigabit-Geschwindigkeit surfen können, bauen wir mit unserer Tochterfirma netzWerk GmbH gemeinsam mit Vodafone das Netz verstärkt aus. Bereits seit 2015 wurden erste Wohnungen in Köpenick mit Glasfaser angeschlossen. 2019 haben wir mit dem großflächigen Ausbau von von FTTB begonnen. Das Projekt ist eines der größten Glasfaser-Infrastrukturvorhaben in Berlin und der Region, mit rund 590 Kilometern neu verlegtem Glasfaserkabel, das 21 Bahnanlagen und 12 Gewässer kreuzt – das ist eine Strecke so lang wie etwa 16 Fahrten mit der Ringbahn. 

Parallel wurde die bestehende Kupfer- und Kabelnetzinfrastruktur modernisiert, um Bandbreiten im Gigabit-Bereich zu ermöglichen und Netzstabilität sicherzustellen. Das große Ziel: bis Ende 2029 sollen rund 66.000 weitere Wohneinheiten mit Glasfaser direkt bis in die Wohnung ausgestattet werden. Deswegen haben wir nun eine FTTH-Offensive gestartet – zunächst in Treptow-Köpenick, in Zukunft auch für unseren Bestand im gesamten Berliner Stadtgebiet. Die Wohnungen in unseren Neubauoprojekten sind direkt an FTTH angeschlossen. 

Die Investition erfolgt durch uns und unsere Tochterfirma netzWerk, die gemeinsam mit Vodafone den Glaserausbau umsetzt. Wir sehen den Ausbau als elementaren Beitrag zur digitalen Zukunft Berlins.  

Die Partnerschaft mit Vodafone garantiert die technische Umsetzung und den Zugang für verschiedene Telekommunikationsanbieter.  

Was bedeutet das für die Mietenden? 

Für Sie entstehen durch die Glasausbau keine zusätzlichen Kosten – die übernehmen wir. Sie müssen nur wie gewohnt die Rechnungen ihres Telekommunikationsanbieters selbst zahlen. Trotz der Kooperation mit Vodafone können Sie ihren Anschluss und Anbieter weiterhin frei wählen – für Sie ändert sich also nicht, außer das Sie schnelleres Internet haben. Wenn zu Hause also die nächste Videokonferenz und ein Video für die Kinder gleichzeitig starten sollen, werden unter der Erde hunderte Megabyte Daten pro Sekunde gesendet und empfangen. So können alle gleichzeitig aus dem Homeoffice arbeiten, streamen oder gamen.