Ein Wohnzimmer wird kreativ aus vielen Blickwinkeln betrachtet. © Credits: Adobe Stock / victor zastol'skiy
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Ist eine Hausratversicherung als Mieter sinnvoll?

veränderte Version aus dem degewo-Magazin stadtleben 1/2017

Ob Wasserrohrbruch, Einbruch oder Wohnungsbrand – es sind Ereignisse, die ohne Hausratversicherung schnell teuer werden können. Ob diese Versicherung notwendig ist und was genau durch die Hausratversicherung abgedeckt ist, beantworten wir hier.

Die Hausratversicherung kann vor unerwartet hohen Kosten nach einem Einbruch oder Wasserschaden schützen. Deshalb sollten sich Mieterinnen und Mieter über die Leistungen und Kosten einer möglichen Hausratversicherung informieren, obwohl sie keine Pflicht bei Abschluss eines Mietvertrags ist. Wir haben die wichtigsten Infos zum Thema gesammelt und zeigen anhand eines Beispiels, womit Sie rechnen sollten.

Was deckt eine Hausratversicherung ab?

Grob gesagt: alles, was rausfallen würde, wenn man das Dach öffnen und das Haus auf den Kopf stellen würde. DAbei ist es egal, ob die Sachen in der Wohnung oder im Mieterkeller lagern. Die Hausratversicherung deckt zum Teil auch Dinge außerhalb des Hauses ab, zum Beispiel Fahrraddiebstahl oder geklautes Gepäck auf Reisen.

Brauche ich eine Hausratversicherung?

Überlegen Sie, wie viel die Einrichtung Ihrer Wohnung wert ist: Könnten Sie sie mit Ihrem Ersparten oder aus der Portokasse vollständig ersetzen? Wenn Sie diese Frage mit Nein beantworten, raten Verbraucherschützer dringend: Hausratversicherung abschließen! Als Richtwert gilt eine Versicherungssumme von 650 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Wer zahlt bei einem Wasserrohrbruch?

Alles ist nass, alles muss neu – doch wer zahlt? Die Gebäudeversicherung des Eigentümers kommt nur für Schäden an Gegenständen auf, die Bestandteil des Hauses sind. Waschbecken, Türen und Fenster, die Trocknung von durchnässten Wänden, kaputte Rohre oder den Bodenbelag (sofern er vom Vermieter verlegt wurde) – all das zahlt er. Der Hausrat ist Sache der Mieterinnen und Mieter.

Mehrere Hundert Euro in Scheinen von 5 bis 100 ragen aus einem Briefumschlag © Markus Spiske – unsplash.com/license
Ohne Versicherung müssen Mieterinnen und Mieter im Schadensfall oft auf Erspartes zurückgreifen.

Beispielrechnung Hausratversicherung

Ohne Versicherung
Im 4. Stock ist ein Rohr geplatzt. Stundenlang rinnt in der Wohnung von Familie D. Wasser die Wand hinunter. Auf das Regal mit Fernseher, DVD-Player, Hi-Fi-Anlage. Da hilft auch kein Trockenfönen mehr. Die Geräte sind hinüber. Doch wer zahlt den Schaden? Die Familie hat nie eine Hausratversicherung abgeschlossen. Egal, ob Brand, Diebstahl oder Wasserrohrbruch: Die Folgekosten summieren sich ohne Versicherung schnell auf mehrere Tausend Euro.

Mit Versicherung
Auch bei Familie S. gab es einen Rohrbruch, doch sie hat für ihre 80 Quadratmeter große Wohnung eine Hausratversicherung abgeschlossen. Kostenpunkt: rund 100 Euro pro Jahr.
Was deckt die Hausratversicherung in diesem Fall ab? Den Wiederbeschaffungspreis für gestohlenes und irreparables Inventar, aber auch Reparaturkosten, Wertminderungen und sogar Hotelübernachtungen, wenn zum Beispiel die Wohnung geräumt werden muss und nicht mehr bewohnbar ist.

Wer kommt für die Kosten im Schadensfall auf?

Der Abschluss einer Hausratversicherung oder der Verzicht darauf entscheidet darüber, wer die Kosten im Schadensfall tragen muss. Ob und in welcher Höhe Sie eine Hausratversicherung abschließen, hängt letztendlich individuell von Ihren Bedürfnissen und vor allem von Ihren Wert- und Einrichtungsgegenständen ab (hierzu gehören nicht nur Möbel, sondern z. B. auch Kleidung oder Spielzeuge). Stellen Sie hierfür einfach eine Übersicht über alle Gegenstände auf und überschlagen Sie die Werte. Können Sie die Kosten im Schadensfall zahlen? Verschaffen Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Versicherungsangebote und wägen ab, ob eine Hausratversicherung in Ihrem Fall sinnvoll ist.