Auf dem Bild ist ein begrüntes Dach bei Sonnenuntergang zu sehen. Neben den Pflanzkästen stehen auch noch Bänke. Im Hintergrund sieht man andere Wohnhäuser. © Credits: Adobe Stock / Halfpoint
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Was hat Wohnungsbau mit Klimaschutz zu tun?

Auch zukünftige Generationen sollen es wohnlich haben – nicht nur in Berlin, sondern überall. Es stellt sich die Frage: Wie können der Schutz des Klimas und der Bau neuer Wohnungen vereint werden? degewo zeigt es.

Ob bei der Energieeffizienz oder beim Einsatz nachhaltiger Baustoffe: Im Wohnungsbau hat sich viel in Sachen Klimaschutz getan. Auch wir bei degewo geben unser Bestes, damit kommende Generationen in einer lebenswerten Umwelt wohnen. Wir stellen Ihnen hier drei Wege für klimafreundliches Bauen vor.

Nachfolger für den Stahlbeton gesucht

Bei der Herstellung von einem Kubikmeter Stahlbeton wird so viel CO₂ emittiert, wie 4.000 Bäume einen Tag lang umsetzen können. Deswegen ist bei degewo die Suche nach Beton-Alternativen in vollem Gang. In der Fritz-Erler-Allee/Agnes Straub-Weg in der Berliner Gropiusstadt kam erstmalig ein Fassadenstein aus Porenbeton zum Einsatz. Dieser ist wärmedämmend, weil er über eine geringe Rohdichte mit bis zu 90 Prozent Porenanteil verfügt. Das bedeutet, dass sich in seinen Zwischenräumen besonders viel Luft befindet und Luft leitet Wärme nun mal sehr schlecht.

Neben seiner wärmedämmenden Wirkung hat Porenbeton auch noch den Vorteil, größtenteils aus regional verfügbaren Rohstoffen zu bestehen, sowie langlebig und recycelbar zu sein. Mit ihm kann man außerdem ganze Häuser bauen! In der sogenannten monolithischen Bauweise, in der allein Mauerwerk und Putzfassade zur Wärmedämmung ausreichen, wurde auch unser Projekt in der Fritz-Erler-Allee / Agnes-Straub-Weg erbaut.

Eine andere Beton-Alternative, nämlich Ziegelstein, kam im degewo-Neubauprojekt in der Karl-Pokern-Straße in Berlin-Friedrichshagen zum Einsatz. Diese moderne Variante des altbekannten Ziegelsteins ist für den Wohnungsbau weiterentwickelt worden und ist durch ausgedämmte Hohlräume ähnlich wärmedämmend wie Porenbeton und ermöglicht ebenfalls eine monolithische Bauweise.

Blick auf ein mehrstöckiges Haus bei Sonnenschein und blauem Himmel. © degewo / Georgios Anastasiades
Bei der Wahl der Baustoffe strebt degewo ein hohes Maß an Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung an: In der Karl-Pokern-Straße in Berlin-Friedrichshagen wurden weitgehend biologische Baustoffe wie Ziegel und Holz verwendet.

Weitere Alternativen werden stetig gesucht. Auch die Beton-Industrie hat sich auf den Weg gemacht den Baustoff weniger CO₂-belastet herzustellen. degewo beobachtet diese Entwicklung genau und ist in Vorbereitung eines Pilotprojektes, um die Praxistauglichkeit dieser Alternative zu testen.

degewo setzt vermehrt auf Holzhybridbauweise

Auch Holz gewinnt aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften als nachwachsender Rohstoff mit seinen Fähigkeiten, Kohlenstoff zu speichern und ein angenehmes Raumklima zu schaffen, bei degewo immer mehr an Bedeutung als Baustoff. In der jüngsten Vergangenheit sind an sechs verschiedenen Standorten insgesamt 253 Wohnungen in der sogenannten Holzhybridbauweise entstanden. Bei dieser Art zu bauen, wird mit Holz, Stahl und Beton in Kombination gebaut. Holz trägt mit seiner sehr guten Ökobilanz wesentlich zum Klimaschutz bei.

Blick auf ein Mehrfamilienhaus mit dunkelbrauner Fassade. © degewo
Am Omnibusbahnhof in Berlin Spandau sind im Frühjahr dieses Jahres zwei attraktive Neubauten mit 38 Mietwohnungen in nachhaltiger Holzhybridbauweise entstanden.

Grüne Dächer für Berlin!

Besonders grün soll es dann noch auf den Dächern unserer Neubauten werden. In luftiger Höhe planen wir an vielen Standorten eine extensive Dachbegrünung. Bei dieser Form der Dachbegrünung werden besonders pflegeleichte Pflanzen genutzt. Die Pflanzen wachsen beinahe ohne Pflege und bringen einige Vorteile mit sich: Verbesserte Wärmedämmung im Winter, Hitzeschutz im Sommer, verbesserter Schallschutz und die Filterung von Schadstoffen aus der Luft. Das sieht übrigens nicht nur schön aus, es bietet auch neuen Lebensraum für Insekten und trägt so zur Artenvielfalt bei.

Blick auf zwei Mehrfamilienhäuser bei Sonnenschein. © SPP Schüttauf und Persike
Der Neubau Kietzer Feld wird ab 2024 ein Zuhause zum Wohlfühlen: Eine Dachbegrünung und eine teilweise begrünte Fassade sorgen für ein nachhaltiges Mikroklima.

Klimaschutz entscheidet sich auch zu Hause

Auch wenn der Neubau und die Bewirtschaftung von Wohngebäuden nach wie vor sehr energieintensiv sind, so kann doch jede und jeder von uns zu Hause auch zur Energieeinsparung und damit zu einem gesunden Klima beitragen. Richtig heizen und clever lüften gehört dazu genauso wie der sorgsame Umgang mit Wasser oder Müllvermeidung.