Es ist klimaneutral, stabil und hat eine lange Tradition: Immer mehr Menschen bauen mit Holz. Auch degewo setzt auf den nachwachsenden Rohstoff und arbeitet an neuen Bauprojekten in der Stadt. Welche Vorteile hat das Material und wo lässt es sich schon bald in Berlin nachhaltig wohnen?
Berlin möchte bis zum Jahr 2045 klimaneutral sein. Um dieses Ziel erreichen zu können, müssen alle an einem Strang ziehen. Auch degewo unterstützt das Vorhaben tatkräftig und setzt bereits jetzt auf den nachhaltigen Baustoff Holz. Derzeit werden an sechs Standorten, darunter Gropiusstadt, Spandau und Marienfelde, rund 250 Wohnungen in Holz-Hybrid-Bauweise realisiert.
Holz-Hybrid: Ein Herz aus Holz
Holz, Beton und Stahl arbeiten zusammen, die jeweiligen Stärken der Materialien vereinen sich zum Holz-Hybrid-Bau. Bei dieser Bauweise werden vor allem Betondecken mit Holzelementen kombiniert. Dabei sind Sockel, Keller und Treppen in der Regel aus Beton, die Innen- und Außenwände wiederum meist aus Holz konstruiert. Sichtbar ist die Holzkonstruktion dabei im Übrigen nicht, da sie aus Brandschutzgründen verkleidet ist. Die Betondecken sorgen für Sicherheit, zum Beispiel wenn es in einer Wohnung brennen sollte. Aber auch bei der Dämmung von Schall sind sie von Vorteil. Holz-Hybrid kann Ihnen zukünftig vielleicht auch mit den Nachbarn helfen.
Ein bisschen wie Lego
Durch den Einsatz von Holz lässt es sich auf der Baustelle vergleichsweise leise und schnell arbeiten. Die großen Holzelemente können bereits vorgefertigt zur Baustelle geliefert und direkt eingesetzt werden. Das spart Zeit und Lärm, die Baustelle wandelt sich schnell zum fertigen Haus. Die Hybrid-Bauweise erlaubt es außerdem, dass die einzelnen Elemente ausgetauscht und an anderer Stelle wieder eingesetzt werden können. Auch bereits bestehende Häuser – ein Flachdach ist an dieser Stelle von Vorteil – können einfach aufgestockt werden. Ein bisschen so wie mit Legosteinen, alles passt immer perfekt aufeinander.
Vorteile der Holz-Hybrid-Bauweise: Hürden überwinden mit Holz
Bauen mit Holz bringt viele Vorteile mit sich. Als nachwachsender Rohstoff hat das Material großes Potenzial für den Häuserbau. Mit seiner CO2-neutralen Ökobilanz schont Holz außerdem das Klima. Voraussetzung hierfür ist eine kurze Distanz beim Transport des Materials, ein Import über mehrere Ländergrenzen hinweg, würde die Ökobilanz von Holz wieder verschlechtern. Bei einem Kohlenstoffdioxidausstoß von 590 Kilogramm pro Tonne steht Zement, einer der drei Hauptbestandteile von Beton, im Vergleich weniger gut da. Im Jahr 2018 wurden allein in Deutschland 33,7 Millionen Tonnen Beton produziert. (Fairerweise muss man dazusagen, dass der CO2-Ausstoß bei der Zementherstellung kontinuierlich sinkt und Beton äußerst lange hält. Bis 2045 will die Zementindustrie CO2-neutral produzieren.)
Für eine neue „Berliner Holztradition“
Das Bauen mit Holz ist in Berlin eine relativ junge Erscheinung. Die Arbeit und der Hausbau mit Holz haben beispielsweise im Süden Deutschlands eine viel längere Tradition. In der Hauptstadt muss dieses Wissen noch aufgebaut werden. degewo arbeitet jetzt also an der „Berliner Holztradition“ und holt die Erfahrung in die Stadt. Auch die Berliner Planungs- und Architekturbüros, mit denen degewo die Bauprojekte umsetzt, sollen vom Know-how aus dem Süden profitieren.
Nachhaltiges Bauen für die Zukunft
Damit das Bauen mit dem nachwachsenden Rohstoff auch zukünftig nachhaltig ist, müssen vor allem die Zertifizierung des Holzes und eine Maximaldistanz für den Transport sichergestellt sein. Dafür setzt sich degewo ein. So kann auch das nächste Projekt am ehemaligen Flughafen Tegel angegangen werden. Hier entsteht mit 5.000 Wohnungen das europaweit größte Wohnquartier aus Holz, das Schumacher-Quartier, an dem auch degewo beteiligt ist. Ein weiterer Schritt in Richtung klimaneutrale Stadt.